Lille gefallen. Aufgabe der Stellung. Quartier in Acheville
7 Uhr morgens erfolgt Ablösung der Geschütz- und Fernsprechbedienung. Die Batterie feuert in langsamen Abständen. Das schöne Wetter ist in Regen umgeschlagen.
Gegen Mittag kommt ein Telegramm von der Einnahme der Festung Lille. Durch das XIX. Armeekorps. 4500 Franzosen sind dabei gefangen worden. Nunmehr haben wir den Rücken frei. Überall geht es – wenn auch nur langsam – wieder vorwärts.
Hoffentlich wird es unter diesen Umständen zur Wirklichkeit, was unser deutscher Kaiser in der Schlachtenlinie gesagt haben soll, nämlich, dass seine Soldaten zum Weihnachtsfest wieder in der Heimat sein werden.
Hier am rechten Flügel sind ungeheuere Massen deutscher Truppen zusammengezogen. In unserer unmittelbaren Nähe stehen neben vieler Feldartillerie noch die Fußartillerie-Regimenter 1 (bayrisch), 11 und 14. Am Nachmittag geht weitere Feldartillerie vor uns in Stellung.
Gegen 6 Uhr abends kommt Befehl, unsere Batterie aus der Feuerstellung herauszusiehen und bei den hier nicht in Stellung gekommenen anderen Batterien unseres Regiments bzw. Bataillons in Acheville in Quartier zu bringen.
Wir marschieren den alten Weg zurück und kommen bei strömendem Regen halb 8 Uhr abends in Acheville an, wo es uns eben noch gelingt, in einem langgestreckten ehemaligen Schweinestall unter dem von Schrapnells arg mitgenommenen Dach ein trockenes Plätzchen im Stroh zu erwischen
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 14.10.