Beschießeung des Kirchturmes von Laventie. Die gefährliche “Schein”-Batterie.
Ich habe heute Ruhe. Der Tag verläuft deshalb für mich ohne besondere Ereignisse.
Ein für den Nachmittag in Aussicht genommener Quartierwechsel fällt glücklicherweise ins Wasser.
Halb 8 Uhr abends kommen die Kameraden aus der Stellung zurück.
Wie ich höre, haben wir heute den Kirchturm von Laventie, auf dem seit Tagen feindlcihe Beobachter festgestellt worden waren, mit 8 Schuss zusammengefeuert. Wurst wider Wurst!
Eine entdeckte feindliche Batterie konnte leider nicht zum Schweigen gebracht werden, da sie mit unserer höchsten Entfernung nicht mehr zu erreichen war.
Dafür haben wir dem Feind auf andere Weise Schaden zugefügt, indem wir ihn zu einer unnützen Munitionsvergeudung veranlassten.
Unsere Kanoniere hatten nämlich in den frühen Morgenstunden in der ersten Feuerstellung, aus der wir seinerzeit infolge feindlicher Beschießeung flüchten mussten, eine Scheinbatterie errichtet. Für jedes aus einem umgekippten Wagen mit aufgelegtem schwarzen Ofenrohr dargestellte Geschütz waren 3 Mann bestimmt, die sich beim Erscheinen feindlicher Flieger, denn anders kann uns hier der Feind nicht beobachten, recht auffällig bewegen und Kanonenschläge abfeuern sollten. Diese Leute kamen jedoch gar nicht erst zur Entfaltung ihrer Talente, weil der Feind schon viel zu früh einschnappte und eine wüste Knallerei eröffnete.
Wenn er nur wüsste, wie wir ihn veräppelt haben!
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 3.11.