Feindliche Artillerie und Flieger werden lästig. Wo kommen die vielen Rindviecher her?
7:30 Uhr morgens Besetzen der Batterie. Ich bin bei der Beobachtung. Während des Vormittages Ruhe an der Front.
2 Uhr Mittagessen (Salz vergessen und ungenießbar)
Nachmittags werden etwa 25 Schuss auf Schanzen in der Rue Bacquerau abgegeben. Entfernung 5400m. Sicht heute ausgezeichnet.
Feindliche Flieger bewegen sich andauernd über unseren Stellungen und überwachen die Schüsse ihrer Artillerie durch Abgabe von Leuchtsignalen. Die 4. Batterie muss vorübergehend die Geschütze verlassen.
Ebenso hat sich der Feind bereits gestern auf einige unserer Feldartillerie-Batterien eingeschossen, die aber so klug waren, ihre Stellungen über Nacht zu räumen, so dass die heutige Beschießung ohne Wirkung bleibt. Auch unsere Batterie und Beobachtung erhalten Streufeuer.
Dass die feindlichen Flieger so unbeschränkt die Luft beherrschen, ist für uns recht bedrückend. Wenn schon unsere eigenen Flieger nicht hochsteigen, so ist es uns umso unverständlicher, warum obendrein auch noch die bisher hier stationierte Luftabwehr-Batterie ihre Stellung verlassen hat.
Die Tage werden immer kürzer. Heute geben wir unsere Beobachtung schon um 6 Uhr abends auf. Um 7 Uhr sind wir im Quartier.
Abendkost: Hühnersuppe, Rinderbraten, Kartoffeln und Sauce.
Das Hühneressen wird nun wohl bald zu Ende sein. Weit und breit ist kaum noch einer dieser “Kochgeschirr-Aspiranten” aufzutreiben. Bleibt also nur übrig, sich in Zukunft redlich von Rindfleisch zu ernähren, zumal es den Anschein hat, als ob die Rindviecher in Frankreich – im Gegensatz zu dem Hühnervolk – nie alle würden.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 4.11.