Ein Stoßtrupp in den französischen Stellungen bei La Viller Wald. Die Auswirkungen des Offiziers-Portepées.
Am Tage ist es meist frühlingswarm und sonnig; desto kälter sind die Nächte.
Wir haben aber fleißig geschafft. Die inzwischen errichtete Wellblechbaracke macht den Aufenthalt auf der Beobachtung wenigstens einigermaßen erträglich. Der Scherenfernrohrstand ist fertig. Ebenso schreitet der Bau der Erdstollen rüstig vorwärts.
Dennoch weiß niemand, ob dies alles überhaupt Zweck haben wird, denn gestern Abend fand von unserer Seite aus ein kleineres Unternehmen gegen die Stellungen bei La Viller Wald statt, um Aufschluss über die Stärke des Feindes zu erlangen. Trotz miserabler Sicht gab es dank einer ausgezeichneten Artillerievorbereitung guten Erfolg.
Die Verteidigungsanlagen und Unterstände der Franzosen waren völlig eingeebnet und unbrauchbar gemacht worden. Ein Stoßtrupp von 10 Infanteristen und 5 Fußartilleristen (Freiwillige vor!) brachte 30 Gefangene, ein Maschinengewehr und ein Grabengeschütz mit zurück; — stellte aber gleichzeitig fest, dass an einen feindlichen Vorstoß in dieser Gegend in nächster Zeit kaum gedacht werden kann.
Sollte sich unsere Heeresleitung wirklich nur haben täuschen lassen oder bedeutet die Zusammenziehung größerer Truppenmassen an dieser Front schließlich doch, dass wir selbst vorzugehen gedenken?
Ich bin jetzt Tag und Nacht auf Beobachtung als „Leiter vons Janze“. Die neue Charge muss entsprechend ausgenutzt werden — und das Protepée eines Vizefeldwebels genügt unter Umständen sogar, um Offizierspflichten (leider aber ohne die damit verbundenen Rechte) übernehmen zu können.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 19.3.