Gegenangriffe des Feindes. 700 bis 800 Granaten auf unsere Geschützstellung — trotzdem nur 120 Kartuschen in Brand geschossen.
Unser Angriff vom 4.4. hat 15 Offiziere und 800 Mann als Gefangene sowie 10 Maschinengewehre und 5 Minenwerfer eingebracht. Dieser Verlust scheint den Franzosen schwer im Magen zu liegen. Nicht nur vorgestern, sondern auch gestern haben sie zu starken Gegenangriffen angesetzt.
Dem Sturm ging eine gewaltige, den ganzen Tag über währende, Artillerievorbereitung voraus, die in wechselnder Stärke bis zum Abend anhielt und sich nachts 2 Uhr zum Trommelfeuer steigerte. Punkt 2 Uhr stiegen unsere grünen Leuchtfeuersignale hoch, und unsere Artillerie, die schon dauernd starkes Zerstörungsfeuer auf die Gräben und Stellungen des Gegners gelegt hatte, setzte schlagartig zum Sperrfeuer ein.
Wir hoffen, dass wir den Franzosen die Suppe ordentlich versalzen haben.
Im übrigen zahlt der Feind augenblicklich mal wieder mit gleicher Münze heim. Die Bekämpfung seiner Artillerie hat Gegenmaßnahmen ausgelöst, die für unsere 13cm Batterie nachgerade lästig zu werden drohen.
Heute wurde sie im Laufe des Tages allein von 3 Batterien mit Ballon- und Fliegerbeobachtung unter Feuer genommen. Aber erst nachmittags gegen 3 Uhr und erst nach schätzungsweise 700 bis 800 Schuss schweren und schwersten Kalibers (bis zu 22cm Granaten mit Verzögerungszündung) gelang es dem Feinde, einen unserer Munitionsunterstände zu treffen und 120 Kartuschen in Brand zu schießen sowie eines unserer Geschütze durch einen Volltreffer unbrauchbar zu machen.
Mannschaftsverluste sind infolge der inzwischen gut ausgebauten 8m tiefen Unterstände unter dem Eisenbahndamm glücklicherweise nicht zu beklagen gewesen. Die Lage der Bedienung war trotzdem während der Beschießung alles andere als beneidenswert.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 9.4.