Auch unsere Schützengräben stehen unter Wasser und müssen geräumt werden. Ein Nationalitäten-Wortspiel.
Sonntag: Schon wieder einmal. Die Zeit vergeht.
Wecken: halb 9 Uhr. Das Wetter ist umgeschlagen; kalter Dunst zieht über das Gelände. Wir haben leichten Frost. Es wird die höchste Zeit, denn unsere vordersten Schützengräben mussten – wie bei den Engländern – bereits verlassen und weiter nach rückwärts verlegt werden, weil das Wasser mindestens 1m hoch darin steht. Auch unser Erdunterstand auf der Beobachtung ist nunmehr voll gelaufen, so dass wir im Ernstfalle stiften gehen müssen.
Seit gestern haben wir 2 Geschütze einer erbeuteten französischen Batterie, die bisher von unseren Marine-Matrosen bedient worden waren, mit übernommen. Kaliber etwa 12cm.
Wir können jetzt folgendes Wortspiel in die Tat umsetzen:
“Deutsche Artilleristen verfeuern aus
französischen Geschützen
belgische Granaten auf
englische Soldaten.”
Die Kanonen stehen bei La Voirie, etwa 600m von unserer eigenen Batteriestellung. Es handelt sich dabei um feststehende Belagerungsgeschütze.
9 Uhr abends: Wir haben am Nachmittag 30 Schuss auf Touquet – eine Häusergruppe – und auf den Ort Bois Grenier, beide in einer Entfernung von 4400m liegend, abgegeben. Die Granaten verschwanden überwiegend in dem stark versumpften Gelände und hinterließen mitunter Wassersäulen bis zur doppelten Haushöhe.
Das Auge kam also auf seine Kosten – während die Wirkung gleich Null gewesen sein wird.
Am Abend stellt sich heftiger Regen ein.
Schlafen: 12 Uhr.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 11.1.