Leuze, Aubenton, Ligny, Hannappes, Liart. Der erste Geburtstag im Felde.
Sonntag: Ich hatte ihn mir anders vorgestellt, meinen 23. Geburtstag.
Festtisch, Kaffee und Kuchen suche ich vergebens. Sogar die Gratulanten bleiben aus.
Ein jeder hat eben seine eigenen Sorgen. Und da niemand an mich denkt, feiere ich den Tag auf meine Weise — still und rückschauend.
Mit dem was hinter mir ist, kann ich zufrieden sein – die Zukunft aber liegt im Dunkel.
Das einzige Tröstende ist die Hoffnung, dass dieser Krieg nicht ewig dauernd wird. So will ich denn beim nächsten Geburtstag in der Heimat das Versäumte doppelt und dreifach nachholen und mich vorerst der Gegenwart zuwenden.
Bei gleichem Reisewetter wie gestern setzt sich der gesamte Tross morgens 10 Uhr wieder in Bewegung. In ununterbrochenem Marsch berühren wir Leuze, Aubenton, Logny, Hannappes, — Dörfer, die vom Kriege nur Truppendurchzüge, aber keine Kampfhandlungen gesehen haben —, um gegen 2 Uhr nachmittags Einzug in Liart zu halten.
Neben 300 Einwohnern hausen hier noch zahlreiche Landstürmer und sonstige Etappenhengste (wie Sanitäter, Feldbäcker, Feldpostler, Magazinverwalter usw.). Die Batteriebedienungen müssen sich deshalb teilweise mit Heuböden zufrieden geben.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 29.3.