Weißt du, was ein französischer Kamin verschlingt?
Infolge der Kälte haben wir heute in dem Kamine unseres Quartiers (wir liegen schon längst nicht mehr im Keller, sondern in einem großen geräumigen Zimmer des Erdgeschosses) ein offenes Holzfeuer angezündet. Wohlige Wärme durchflutet den Raum. Die Flammen werfen groteske Schatten an die Wand — ein Bild des Friedens, das den blutigen Ernst da draußen auf kurze Zeit vergessen lässt.
Es ist jedoch erstaunlich, welche Unmengen Holz ein französischer Kamin verschlingen kann.
Brennmaterial wird für die Truppen nicht geliefert. Wir müssen uns auf eigene Faust helfen. Aber alles ist nach und nach abgegrast worden.
Erst kam das nicht mehr brauchbare Hausgerät daran.
“Warum in die Ferne schweifen —!” Dann ging es in die anliegenden Ställe. Später rissen wir sämtliche Einfriedigungszäune ab. Schließlich mussten sogar die wenigen landwirtschaftlichen Maschinen mit ihren spärlichen Holzteilen daran glauben — und nun verfeuern wir schon Stück für Stück unseres eigenen Daches.
Brennen muss es auf alle Fälle. Es ist genug, dass wir hier in Feindesland hausen müssen – da können die Franzosen wenigstens die Kosten der Heizung tragen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 30.1.