In Mondrepuis – fern der Front.
Vormittags 7 Uhr gibt es eine kurze Erfrischungspause in La Chapelle. Wir sind hier noch 15km von unserem Ziel entfernt. Die ganze Nacht war es frostig; wir haben in unseren ungeheizten belgischen Eisenbahnwagen nicht wenig gefroren. Jetzt schneit es.
Über unsere nächste Aufgabe ist noch nichts bekannt.
Zunächst sollen wir uns erst einmal von den Kriegsstrapazen ausruhen. Die Eisenbahner sprechen aber davon, dass die bei Hirson zusammengezogenen Truppen später nach Deutschland zur Neuformation weiterbefördert werden sollen. Das wäre uns schon recht; nur ist es wohl zu schön, um wahr zu sein.
Das neugebildete Fußartillerie-Bataillon Nr. 50 wird nur aus 2 Batterien bestehen. Es ist der neu aufzustellenden 50. Infanterie-Division zugeteilt worden. Zu dieser Division gehören noch 3 Infanterie-Reigmenter (Nr. 39, 53 und 158) die sämtlich dem VII. Armeekorps entnommen wurden.
8 Uhr morgens treffen wir in Hirson ein. Hier werden wir ausgeladen – eine Arbeit von wenigen Minuten. In einstündigem Marsch sind wir in dem 4 km entfernten Mondrepuis.
Das Dörfchen zählt etwa 1400 Mann Friedensbevölkerung. Wir sind im Augenblick die einzigen deutschen “Gäste”. Später soll noch die 2. Batterie unseres Bataillons hierher kommen.
Ich erhalte Unterkunft neben der Kirche bei einer Frau, deren Mann Zivilgefangener ist.
5 Uhr Appell und Essensempfang
10 Uhr schlafen – ohne Kanonendonner.
Oh, wie ist die Welt doch schön!
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 10.3.