Wie sieht eine Fernsprech-Nachtwache aus?
Zum vierten Male habe ich meine Fernsprech-Nachtwache hinter mir. Es hat damit seine eigene Bewandtnis. Die Augen darf ich ruhig schließen – aber die Ohren müssen wach bleiben. Mehr als ein Halbschlummer kommt deshalb bei diesem Zwischending zwischen Fleisch und Fisch nicht heraus.
Der Lautsprecher steht auf dem Fußboden. Der Kopf wird dicht herangerückt. “Tüt – tütütü – tüt”, so geht es die ganze Nacht.
Doch plötzlich kommt das bekannte Rufzeichen der Division, oder der Beobachtung oder des Offiziersquartiers. Man schrickt zusammen, stottert sich etwas in den Bart, sucht irgendwo Bleistift und Papier — und notiert. Am anderen Morgen aber ist der Körper oft mehr gerädert, als wenn man die ganze Nacht wirklich wach geblieben wäre.
Um 8 Uhr morgens werde ich abgelöst. Ich habe frei. Die Batterie verschießt 11 Schuss auf feindliche Artillerie.
10 Uhr abends winkt der Bettzipfel.
Der nächste Tagebucheintrag folgt erst am 16.2.