Die Sorgen des Hausbesitzers im Winter. Der Kampf um das tägliche Salz.
Schlaf gut. Die Nacht war äußerst kalt. Wecken 9 Uhr. Ich habe Ruhetag.
Die Sorgen des Hausbesitzers machen sich trotz unseres kurzen Besitztums bereits bemerkbar.
Heute morgen klagten die Mieter, dass die Pumpe eingefroren sei. Wir mussten sie erst durch ein Strohfeuer erwärmen, ehe sie uns wieder den Gefallen tat.
Weitere Arbeit brachte die Einkellerung der in einer Erdgrube hinter dem Hause lagernden 50 Zentner Kartoffeln, die allmählich anfingen, uns das Leben zu “versüßen”.
Ich sagte schon im Scherz zu meinen Kameraden: “Lasst uns den ganzen Krempel verkaufen und nach Deutschland ziehen!” Leider wird aber daraus nichts werden, denn heute wurde uns eröffnet, dass wir in der hiesigen Stellung noch mindestens 4 Wochen ausharren müssen.
Wir heizen im Quartier nur noch mit Holz, da im ganzen Dorfe keine Kohlen mehr aufzutreiben sind. Die Hälfte unserer Möbel musste unter solchen Umständen bereits dem Feuertode überantwortet werden.
Auch andere Dinge des täglichen Lebens werden auf einmal knapper. Unsere Fleisch-Selbstversorgung ist bald zu Ende, denn die Kühe sind angesichts unseres bisherigen Massenkonsums nun doch seltener geworden. Unsere Kanoniere gehen schon bis vorn zu den Schützengräben – aber da werden die noch vorhandenen wenigen Rindviecher ängstlich behütet, so dass sie oft mit leeren Händen heimkehren.
Um Gewürze, hauptsächlich um Salz, entspinnt sich fast jeden Tag ein wahrer Kampf – wenn auch nur mit der “Mule” – zwischen uns und unserem Zahlmeister, der sich meist unter den fürchterlichsten Drohungen seiner- und unsererseits abwickelt, aber schließlich immer wieder damit endet, dass jeder doch noch eine Portion für den Tagesgebrauch herausrücken muss.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 21.11.