Nächtlicher Feuerüberfall – sonst Ruhe.
1 Uhr nachts werden wir plötzlich wach. An der Front brodelt es wie in einem Hexenkessel. Da Alarm für uns nicht befohlen wird, bleiben wir liegen.
Wir sind uns an dieses nächtliche Konzert, mit dem uns der Feind in letzter Zeit wiederholt beehrt hat, so ziemlich gewöhnt und denken, wen wir wirklich wach werden, nur: “Unsere Infanterie wird schon auf den Posten sein!” Für diese freilich ist alles bitterer Ernst. Sie wird den Dingen nicht immer mit der gleichen Ruhe gegenüber stehen können.
Diesmal scheint aber der Lärm tatsächlich nichts besonderes auf sich zu haben, denn schon nach einer Stunde ist alles wieder ruhig.
Um 8 Uhr verlasse ich das Lager. Da ich Ruhetag habe, dreht sich meine einzige Sorge um die Futterei. Um 9 Uhr abends liege ich wieder in der Klappe. Draußen bläst ein kalter Nordwind und rüttelt an Fenstern und Türen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 12.11.