1914-1918 – Die Entwicklung der Dinge

24.10.1914 Nachtangriff der Engländer.

/ / 11.10.1914 - 8.3.1915 In Französisch Flandern

Nachtangriff der Engländer. Starkes Streufeuer des Feindes.

Nachts 2 Uhr wurden wir durch plötzlich, in allernächster Nähe einsetzendes, lebhaftes Infanteriefeuer aus dem Schlafe geschreckt. Die Engländer unternahmen einen Angriff, der aber an der eisernen Ruhe unserer 56er und 57er Infanterie wie alle vorhergegangenen zerschellte. Auch wir wurden alarmiert und sollten unsere Geschützstellung besetzen. Im letzten Augenblick kam jedoch Gegenbefehl, so dass wir erst heute morgen 7 Uhr nach vorn brauchten.

9 Uhr vormittags: Ich habe heute Ruhetag. In den Gräben geht der Kampf weiter. Unsere Batterie hat zwar noch nicht geschossen; Dafür muss aber die neben uns stehende 2. Batterie unseres Bataillons das Feuer auf eine Entfernung von 4200m bereits einstellen, da sonst eigene Infanterie gefährdet wird. Der Feind sucht den Vorstoß nach besten Kräften aufzuhalten. Auch über unsere Köpfe fliegen hin und wieder seine Schrapnells, was uns aber nicht hindert, in dem Quartier dicht hinter der Geschützstellung ruhig weiterzu”brutscheln” — Dauernde Gefahr stumpft ab!

Der nächste Tagebucheintrag folgt am 25.10.

  1. Hallo – lesen dieses Tagebuchblog schon seit Anfang an. Tolles Projekt!
    Heute brauche ich allerdings „Übersetzungshilfe“ 🙂
    Was ist bitte im letzten Satz mit : weiterzu”brutscheln” gemeint?
    lg Gert

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  2. Ich würde es mit brutzeln, also braten übersetzen. Er schrieb doch schon mehrfach, dass die Soldaten auch selbst immerzu gekocht haben und nicht nur die Feldküche. An seinem freien Tag hätte er zudem auch viel Zeit dafür gehabt.

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    • Könnte aber auch einfach heißen das man weiter entspannt auf neue Befehle wartet und nicht bei jedem Geschoß panisch Deckung sucht.

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