Bis heute befand ich mich in Ruhe. Das Wetter war prächtig – jeden Tag Frühlingssonnenschein. Als besondere Festlichkeiten verbuche ich: 1 mal Baden und 2 mal Konzert.
Bei meiner Rückkehr zur Front finde ich vollkommene Stille vor. Man ist sie in dieser, durch die letzten lebhaften Wochen besonders gekennzeichneten Gegend gar nicht mehr gewöhnt. Trotzdem heißen wir sie willkommen; ebenso diesmal den dicken Nebel und Regen, der jede Tätigkeit am Scherenfernrohr unmöglich macht und uns in die Wellblechbude zwingt.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 19.5.
W. Fischer
Der Krieg läuft seit 2 3/4 Jahren, doch ich kann mich nicht erinnern, dass er das so erwähnte:
Als besondere Festlichkeiten verbuche ich: 1 mal Baden und 2 mal Konzert
In Anbetracht dessen, dass er schon von Läusen schrieb, erstaunlich, dass das Baden erstmals hier auftaucht, denn das war wohl kaum in einem See so früh im Jahr.
Von Sassow
Ja gut, es ist immer mehr in Schutt und Asche und Zivilisten werden auch immer weniger vor Ort sein! Das heißt es gibt auch immer weniger Annehmlichkeiten!!
W. Fischer
Er war doch in der Ruhestellung gewesen, sprich ca. 10km hinter der Front, wo das Leben der Einwohner von Feldarbeit bis Schule und Gottesdienst weiter ging.
Zumindest kenn ich das aus Berichten über Städte/Orte im Ypern Frontbogen hinter der deutschen Linie.
Da gab es kaum Umsiedelungen außer die Orte boten strategische Beobachtungspositionen.
Von daher sollte es dort Zivilisten gegeben haben, weil zivile Arbeiter für Logistik oder Krankenschwestern angestellt wurden, um den Einsatz an Soldaten für solche Aufgaben zu reduzieren.
Von Sassow
Jetzt ist der Krieg aber schon lange kein sportliches kräftemessen mehr. Es wird alles intensiver und umfassender geworden sein. Spionage und die Idee der verbrannten Erde wird auch einen Einfluss auf den Umgang mit der Zivilbevölkerung gehabt haben. Das ist jetzt Kriegshandwerk ohne wenn und aber!