Coufrèmeaux, L’Échelle, Ville-Moyenne. Das erste Fort von Paris gefallen.
5:15 Uhr vormittags Wecken. Geschlafen tadellos.
6:15 Abmarsch. Das Wetter klärt sich auf.
8:45 Ankunft in Coufrèmeaux. Soeben trifft die Nachricht ein: “Das 1.Fort von Paris ist gefallen!”
Viertel vor 12 Uhr: Mittagspause und Essenseinnahme.
Es wird ein Armeebefehl bekannt gegeben, wonach die Nordostseite von Paris ganz eingeschlossen und 2 Forts in unseren Händen sein sollen, während sich der Feind überall zurückzieht.
Außerdem sollen auch die Österreicher in einer siebentägigen erbitterten Schlacht einen vollständigen Sieg über die Russen errungen haben.
Halb 3 Uhr nachmittags brechen wir wieder auf und gehen 1 km rückwärts in L’Echelle – nördlich Montmirail – in Quartier.
Unterwegs erfahre ich, dass das VII. Armeekorps Nunmehr direkt auf Paris, also zunächst wieder einen Teil des bereits begangenen Weges zurück, marschieren muss. Wir selbst stehen, da wir durch die großen Gewaltmärsche der letzten Tage außerordentlich angestrengt sind, als Reservetruppe in 2. Gefechtslinie und sollen nur im äußersten Falle mit herangezogen werden.
5 Uhr nachmittags: Quartierwechsel.
7 Uhr abends: Wir sind noch etwa 8 km marschiert und haben nunmehr in Ville-Moyenne Quartier bezogen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 6.9.
Barbara
Das ist die Ruhe vor dem Sturm..
Es_Jot
Moinsen, ich glaube der Wikipedia-Link im ersten Satz ist „defekt“ 🙂 Grüße
macronom
An der Schlacht an der Marne waren ja auf deutscher Seite die 1., 2. und 3. Armee beteiligt. Zu welcher dieser Armeen gehörte Ernst Pauleit? Ich habe das aus den bisherigen Aufzeichnungen nicht herauslesen können, oder schlicht und einfach überlesen.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für die Veröffentlichung der Tagebücher zu bedanken. Ich verfolge das Projekt von Anfang an mit großem Interesse.
julian
Ernst Pauleit gehörte zur 2. Armee.
Mathias
Das entspricht (noch) dem Tagesbefehl (1).
Die 3 Arme rückt in Schützenlinie (noch) weiter vor.(2)
Link: (1) http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/marne/index.html
(2) https://twitter.com/MathiasRenneber
(Quelle: Robert Ernst Tageb.)
geyr
Hallo, dieses Projekt ist toll. Gehört bei mir jetzt schon zum festen Mittagsritual. Ich bin gespannt, ob die Leser 4 Jahre durchhalten werden. Der Autor hat ja jetzt erst knapp mehr als einen Monat hinter sich.
Grüsse
Dr. Geyr
Barbara
Ich habe es mir fest vorgenommen
O.
Und hier ist die Karte von heute: https://goo.gl/maps/XOYgS
macronom
In der Wikipedia ist im Artikel zur Marneschlacht eine TV-Dokumentation verlinkt. Ich finde diese ganz hilfreich dabei, die Aufzeichnungen von Ernst Pauleit einzuordnen.
http://youtu.be/uhwwDIOGsuA
http://youtu.be/wKZt5Ps1cKc
Dort wird auch die Taktik der Generäle und des Hauptquartiers vermittelt, von denen Ernst Pauleit natürlich nichts wissen konnte.
Katja
Möchte auch mal DANKE sagen für dieses Projekt. Bin seit Anfang an ein treuer Leser und gespannt auf jeden Bericht und vor allem die Entwicklung, die Ernst Pauleit und seine Kammeraden durchleben werden (müssen). Viel Durchhaltevermögen & Freude weiterhin!
julian
Vielen vielen Dank! Ich nehme diesen Dankeskommentar zum Anlass um mich auch bei allen weiteren zu bedanken. Dieser Zuspruch ist wirklich großartig und freut mich jeden Tag aufs Neue.
Ich habe bereits fast Einträge bis zum Ende des Jahres 1914 abgetippt und bin mir sehr sicher, das auch bis zum Ende durchhalten zu können.
Im Übrigen freue ich mich auf weitere Projekte, die ich demnächst ankündigen werde.
Peter
Das Projekt erfordert mit Sicherheit einen langen Atem.
Ich finde es sehr interessant und lesenswert.
Mich würde eine originale Seite aus dem Tagebuch sehr interessieren, wegen der Kurzschrift usw. Einfach als Scan.
Ich glaube, damit würde noch einmal untermauert, wie arbeitsintensiv dieses Projekt ist.
Außerdem bekämen wir Leser einen weiteren Eindruck von Ernst Pauleit.
julian
Leider gibt es nur noch die Version, die mein Urgroßvater 1930 auf der Schreibmaschine abgetippt hat. Davon kann ich aber vielleicht beizeiten eine gescannte Version online stellen. Das Problem ist, dass „Scannen“ nicht geht, da das Buch gebunden ist auf und einem normalen Flachbettscanner möglicherweise beschädigt würde. Ich will aber mal gucken, wo ich einen richtigen Buchscanner finde.
O.
Vielleicht hilft es, das Buch abzufotografieren (mit einem entsprechenden Stativ). So wird es jedenfalls wohl bei archive.org etc gemacht.
Die daraus entstehende Grafikdatei kann dann mit OCR-Software texterkannt werden (dann entfällt das Abtippen und es muss nur noch korrigiert werden).
julian
Tatsächlich ist das „nur noch korrigieren“ vermutlich nicht sonderlich viel Zeitgewinn, da ich Zeitangaben umformatiere und Abkürzungen abschreibe, Umlaute bei Großbuchstaben sowie ß werden nicht anzeigt und hin und wieder gibt es andere Kleinigkeiten, die vermutlich bedeuten, dass sehr viel Arbeit übrig bleibt.