Auf der seitlichen Beobachtung in Bussu.
Heute bin ich seit langem zum ersten Male wieder auf der Beobachtung, und zwar auf der seitlichen in Bussu als HIlfsbeobachter. Von hier aus habe ich Ausblick auf einen Teil der Front von Barleux über Maisonette bis in die Gegend von Cléry.
Unmittelbar vor mir liegt Peronne, das Ziel der französischen Massenstürme. Die große, langgestreckte Kaserne weist nur noch vier kahle Wände auf. Rechts von ihr stehen die Überreste der Kathedrale.
Im übrigen scheint Peronne, von der Ferne gesehen, nur wenig beschädigt zu sein. Das dauernde Zerstörungsfeuer des Feindes, das sich auch jetzt noch täglich über dieses herrlich gelegene Somme-Städtchen ergießt, wird ihm jedoch bald den letzten Rest von Schönheit nehmen. Fortgesetzt liegen schwere Einschläge in den engen Häusergruppen und erzeugen gewaltige Rauchwolken in allen Färbungen, die oft ganze Stadtteile verdecken.
Von Zeit zu Zeit sind auch die beiderseitigen Schützengräben in schwarze und weiße Wolkenfetzen gehüllt, die teils von den Granateinschlägen, teils von den überall aufblitzenden Schrapnells herrühren. Die Franzosen verschießen selbst an sogenannten “ruhigen” Tagen, an denen Infanterieangriffe nicht erfolgen, eine Unmasse schwerer Granaten in das Gelände.
Verschiedene unserer Batterien scheinen ihnen besonders lästig zu sein und müssen zeitweise einen wahren Geschosshagel aushalten. Aber kaum ist das feindliche Feuer beendet, so knallen sie wieder lustig drauf los – zum Zeichen, dass ihnen der Feind noch nichts anhaben konnte.
Bei der Beobachtung all dieser Dinge vergeht der Tag mit Windeseile. Mit Einbruch der Dunkelheit breche ich ab und ziehe nach den heimischen Penaten.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 23.9.