Nach fast einmonatiger Ruhepause denke ich wieder an mein Tagebuch. Der Krieg ist ein recht langweiliger Geselle geworden und bietet fast keine Anregung mehr – wenigstens nicht mir hier hinter der Front.
Nachdem die beherrschenden Höhen rings um Ypern bei einem kraftvollen Vorstoß in unsere Hände gefallen sind, haben die Engländer zwar einige verzweifelte Versuche unternommen, die erlittenen Verluste wieder auszumerzen. Ihre geringen Erfolge scheinen sie aber schließlich entmutigt zu haben, denn augenblicklich ist es auch vorn an der Front verhältnismäßig ruhig geworden.
Dafür lauten die Nachrichten aus dem südöstlichen Wetterwinkel umso bedrohlicher. Hoffentlich kommen die wütenden Angriffe der Russen dort bald zum Stehen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 25.6.
Peter Ehrchen
Einheiten, die 300 km südostlich vor Verdun stehen, sehen das sicherlich anders.
Stefan
Naja, Ypern rückt noch früh genüg in den ‚Brennpunkt‘
Dennis
Ich vermute ganz stark er ahnte nicht mal, was sich in Verdun parallel abspielt, und welches Glück er doch hatte.
whatever
Der Gedanke kam mir auch.
Wenn es so war ist es aber erstaunlich wie wenig informiert der „gemeine Soldat“ tatsächlich war.
Ralph Ehlers
Offenbar hat er ein paar Informationen über die Brussilow-Offensive an der Ostfront. Wieso sollte er dann von Verdun gar nichts wissen? Das passt für mich nicht ganz zusammen.?
Peter Ehrchen
Die Lösung dieser scheinbaren Diskrepanz scheint in der unterschiedlichen Behandlung der beiden Schlachten zu liegen. Während die Brussilow Offensive im österreichischen Heeresbericht täglich behandelt wird ist in den deutschen Heeresberichten von den Gefechten in Verdun nur am Rande zu lesen.
Gut nachzuverfolgen unter:
http://www.stahlgewitter.com/16_06_13.htm