Stellungswechsel nach St. Andrä. Österreichische Tapferkeitsmedaillen für den Abschuss von italienischen Fesselballons.
Sonntag. Wecken: halb 7 Uhr. Das sonnenklare Wetter löst rege feindliche Fliegertätigkeit aus.
Aus unserem Batterieleben ist zu berichten, dass an die Bedienung der Geschütze vorgestern österreichische Auszeichnungen und zwar eine große silberne, mehrere kleine silberne und einige bronzene Tapferkeitsmedaillen verliehen wurden – hauptsächlich aus Anlass der erfolgreichen Ballonbeschießung am 13. (Siehe 14.) Juli.
Inzwischen hat unsere Batterie zwei weitere Fesselballons von den verschiedensten Stellungen aus – immer auf einer Durchschnittsentfernung von 14000m liegend – zerstört.
Die augenblickliche Geschütz-Stellung befindet sich vor der österreichischen Feldartillerie in dem Dorfe St. Andrä, kaum 1000m hinter der Schwarm-(Schützen-) Linie. Sie soll heute noch weiter vorverlegt werden, um die Italiener auch im Hinterlande ausräuchern zu können. Das ununterbrochene starke feindliche Artilleriefeuer hindert uns jedoch, vorzugehen, so dass wir erst eine ruhige Stunde abwarten müssen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 9.8.
Manfred
Ein aktueller, sehr lesenswerter Artikel der SZ zu den Hintergründen des Kriegsbeitritts von Italien inkl der Auswirkungen auf die Folgezeit mit Mussolini usw
http://www.sueddeutsche.de/politik/angriff-auf-oesterreich-so-trieb-italien-in-den-ersten-weltkrieg-1.2596766
Marc
danke für den Link! Informativ.
W.A. Fischer
Treffer auf 14.000 m Distanz ist besonders für die damalige Zeit erstaunlich, selbst wenn ein Ballon fragil ist.