Gewehrfeuer während des Nachmittages und Abends. Das 2. Buch der Kriegsaufzeichnungen gefüllt.
Der bereits seit gestern anhaltende starke Nebel verliert sich erst gegen Nachmittag und löst auch erst um diese Zeit ein etwas lebhafteres Infanteriefeuer aus. Gegen 4 Uhr nachmittags greifen wir mit 12 Schuss in das Geplänkel ein.
Halb 6 Uhr abends ziehen wir wieder heim.
Halb 9 Uhr beginnt plötzlich ein äußerst lebhaftes Gewehrfeuer, erst rechts von uns und dann auf der ganzen Linie. Leuchtkugeln steigen am Himmel auf und bringen Licht in die Finsternis. Nach etwa einer halben Stunde lässt der Lärm nach, um dann wie mit einem Schlage zu verstummen.
Mit dem heutigen Tage habe ich das 2. Merkbüchlein meiner Kriegserlebnisse abgeschlossen. Wenn es – wie sein Vorgänger – auch mancherlei unwichtige Dinge enthalten mag, die im täglichen Leben kaum des Erwähnens wert sind, so glaube ich doch, dass ihre Kenntnis später einmal notwendig sein wird, um sich ein lückenloses Bild davon machen zu können, wie sich der Krieg für den Einzelnen in Wirklichkeit abspielte.
Schon jetzt bereitet es mir großes Vergnügen, meine stenographischen Kritzel zu entziffern und die vielen Einzelheiten, die inzwischen meinem Gedächtnis längst entschwunden waren, noch einmal aufzufrischen.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 8.11.