12 Uhr Mittags bin ich in Passau.
Hier findet Revision des gesamten Reisegepäcks statt – mit welcher Umständlichkeit, ist kaum zu sagen. Ob ich will oder nicht, ich muss meine sämtlichen Kisten (es sind ja nur 5, die ich mir für meine Kameraden aufbuckeln ließ) mit dem Seitengewehr aufbrechen. Schweißtriefend betrachte ich nach einstündiger Arbeit mein Werk.
Zollkontrolle mit allen Friedens-Schikanen unter Verbündeten, die sich zu einer Notgemeinschaft zusammengeschweißt haben? Ich schüttle den Kopf – und hab’ ne Wut auf den heiligen Bürokratismus. Ob die wohl glaubten, ich hätte Granaten mit zur Front schleppen wollen?
Gottseidank kann ich 5 Uhr nachmittags diese üble Stätte verlassen. Ich besteige den D-Zug nach Wien, treffe dort abends 10 Uhr ein und finde Unterkunft auf dem Strohsacklager einer Schule. Es war eine Pferdekur!
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 5.12.
HaPeKa
St. Bürokratismus hat sich offenbar in den letzten hundert Jahren nicht zurückgezogen 😉
Thomas
Nicht? Heute darf doch jeder völlig unkontrolliert über die Grenze…
W.A. Fischer
Jeder und jedes, denn hier ging es um seine 5 Kisten. Wie er das wohl tragen und transportieren konnte?