Dourlers, St. Remy, Taisnières en Thiérache. Große Siegesnachrichten.
Wir gehören wieder zur 13. Infanterie-Division.
Wecken 9 Uhr vormittags. Als Morgenfrühstück gibt es selbst zubereitete Hühnersuppe und Kartoffeln. Das Schlemmerleben geht also trotz des gestrigen Protestes unserer Mägen weiter.
12 Uhr Mittags. Unsere Geschütze sind in unmittelbarer Nähe unserers Quartiers in Stellung gebracht worden. Wahrscheinlich werden wir ein 6km von hier entfernt liegendes Fort beschießen.
7 Uhr Abends. Wir sind in St. Aubin nicht mehr zum Schuss gekommen, sondern haben die Stellung gegen halb eins verlassen, um anschließend bis viertel nach 3 in südlicher Richtung zu marschieren. Dann gab es während einer halbstündigen Rast Mittagessen (wiederum Hühnersuppe). Im Weitermarsch berührten wir Dourlers und St. Remy. Jetzt haben wir Quartier in Taisnières en Thiérache bezogen.
Die Bevölkerung macht einen ärmlichen Eindruck. Wir fühlen uns deshalb verpflichtet, das von ihr abgegebene Brot mit 1 Franc zu bezahlen. Geld haben wir ja trotz der nicht gerade fürstlichen Löhnung genug, da wir zum Ausgeben keine Gelegenheit finden.
Vom Gesamtkriegsschauplatz erfahren wir, dass die Schlacht am 23. Und 24.8., bei der wir tatkräftig mitwirkten, unseren Truppen den Sieg gebracht hat und zur Einnahme der Festung Namur führte.
Bei Gumbinnen (Ostpreussen) sollen die Deutschen den Feind – hier die Russen – ebenfalls entscheidend geschlagen haben.
Nur immer feste druff! Es muss so kommen, wie uns unser Oberst vor dem Weggange von Köln zurief: “Soldaten, Kanoniere, denkt immer daran, wir Deutsche müssen siegen!”
Ganz am Schluss des Tages erlebe ich noch eine besondere Freude. Ich erhalte Feldpost (eine Karte von meiner Mutter, abgesandt am 13.8., und eine solche von Witten, abgesandt am 17.8.)
Ein Gruss aus der Heimat ist zurzeit wie ein Geschenk des Himmels.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 28.8.