Pfingstmontag im Frieden und im Krieg. Die Franzosen beschießen unsere Waldläger.
Zu Friedenszeiten würden wir jetzt in Witten nach dem Hohenstein oder in meiner Sachsenheimat zum Schützenfest wandern. Statt dessen bilden wir heute selbst Zielscheibe.
Seit gestern streuen die Franzosen unerwartet unsere Waldläger mit vereinzelten Schüssen ab. Auch bei uns sind sie in ganz gefährliche Nähe gerückt. Nur gut, dass wieder einmal 90% Blindgänger darunter sind.
Den Zweck der feindlichen Schießerei vermögen wir nicht zu erkennen. Anscheinend suchen die Franzosen die überall aufgeworfenen Reservestellungen und Drahtverhaue, die etwa 800m vor unserem Lager liegen, zu zerstören. Ob dahinter noch bestimmte Angriffsabsichten stecken, müssen wir erst abwarten.
Der nächste Tagebucheintrag folgt am 25.5.
Barbara
Wenn man davon ausgeht das bei etwa 30 Millionen Geschossen etwa nur 80% explodierten. Dann kann man sich leicht ausrechnen, wieviel Blindgänger auf dem Schlachtfeld rumliegen und darauf warten entdeckt zu werden. Bei meinem Besuch in Verdun haben wir auch den Stützpunkt Falouse besucht. Dort hat uns einer erzählt, das es nichts leichteres gibt, als in die benachbarten Wälder zu laufen und die herumliegende Munition einfach aufheben. Teilweise kann man da Kisten mit Munition und Handgranaten finden.
Der Besuch hat sich übrigens sehr gelohnt der Eintritt ist frei, die Besitzer freuen sich über eine Spende.
http://www.ouvragedelafalouse.fr/